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«Der Tourismus befindet sich in einem fundamentalen Wandel….»


Ein Tourismus-Workshop untersucht die Entwicklung in Isenthal

Vom 5. bis 7. Oktober ist die IST AG, Höhere Fachschule für Tourismus Zürich zu Gast in Isenthal. 30 Studierenden erarbeiten Projektarbeiten zum touristischen Potenzial des Bergtals. Auch die Isleten ist Thema.

TEXT: Josef Schuler, FOTO: Kulturarchiv Isenthal, Luzerner Zeitung: https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/uri/isenthal-ein-tourismus-workshop-untersucht-die-entwicklung-in-isenthal-ld.2354219

«Der Tourismus befindet sich in einem fundamentalen Wandel, der auch Bergdörfer wie Isenthal betrifft. Er ist stark geprägt durch globale Einflüsse wie den Klimawandel oder auch die jüngste Pandemie», erklärt Prof. Dr. Giovanni Danielli. Der erfahrene Raumplaner ist in Uri und in Isenthal kein Unbekannter, er wirkte auch am Managementplan des Naturparks Urschweiz mit. Er war es, der für die Seegemeinden eine Verbindung zur Fachschule und den Studierenden herstellte.


Im Herbstsemester werden in sechs Gruppen konkrete touristische Fragestellungen für Isenthal und Seedorf erarbeitet. Dies im Hinblick auf das grosse Potenzial in Uri und die Implikationen eines Resorts an der Isleten. «Die Studierenden konnten sich einen guten Überblick über Isenthal und die ganze Tourismusregion verschaffen», erklärt Dozent Beat Wälti. «Unser Lehrgang ist praxisnah, berufsbegleitend und die Studierenden bringen wertvolle Lebens- und touristische Berufserfahrung mit», so der Leiter des Alpin Center Zermatters, «für sie sind umsetzungsorientierte Projektaufträge wertvoll.»


Grosse Herausforderungen
Die Gemeinde Isenthal braucht wirtschaftliche Impulse. Sie steht als finanzschwache Gemeinde vor grossen Herausforderungen. In den letzten vier Jahrzehnten erlitt sie einen Bevölkerungsverlust von nahezu 100 Personen, trotzt vieler Gegenmassnahmen. Das Steuersubstrat vermag die laufenden Ausgaben nur knapp zu decken. Einrichtungen und neue Projekte können nur mit Hilfe von Dritten und Patenschaften realisiert werden. Trotzdem stehen Infrastrukturen wie Schule, Dorfladen, Gaststätten, Seilbahnen, aber auch das Gewerbe und die Berglandwirtschaft unter Druck. Am 26. September 2022 gründeten einige Bürgerinnen und Bürger – auch junge Einwohner – den Verein Isenthal Zukunft. Die Gemeinde ist auch im Kontakt mit den kantonalen Direktionen.

Wann hast du das Studium
begonnen?

Ich habe dieses Jahr Ende April angefangen. Eigentlich wollte ich bereits ein
Quartal früher starten. Ich musste mich
noch um Gäste in Zermatt kümmern und
hatte Kurse zu leiten, da ich auch als
Experte tätig bin. Es war zu kurzfristig
und es wäre zu viel auf einmal gewesen.

Ein grosses Potenzial im sanften Tourismus
Ein grosses Potenzial liegt im Bereich des naturnahen Tourismus. Dank der artgerechten Tierhaltung in Kleinbetrieben und der aktiven Bewirtschaftung der Steillagen bis in hohe Lagen konnte bisher die kulturlandschaftliche Vielfalt erhalten bleiben. Die Gemeinde setzte auf massvollen Agrotourismus. Über 100 Kilometer Wanderwege werden in jährlichen freiwilligen Arbeitseinsätzen unterhalten. Mit speziellen Themenwegen, entlang der sieben Kleinseilbahnen, erhält man Einblicke in die lebendigen Traditionen und in die biodiverse und geologische Vielfalt des Tals. Bis im Sommer 2023 wird der Panoramaweg Schartihöreli zum Urner Sagenweg ausgebaut. Ziel ist ferner, den intakten Dorfkern zu erhalten, diesen aber noch stärker zu beleben. Die zahlreichen Vereine sind wichtig für die Gemeinschaft und kulturell aktiv. Tradition und Offenheit schliessen sich nicht aus.

Isleten als Chance nutzen
Das Gebiet Isleten am Westufer hat für die Seegemeinden und für Uri grosse Bedeutung. Zwei Diplomarbeiten befassten sich schon früher mit einer touristischen Umnutzung des Cheddite-Areals und den Chancen fürs Bergtal als Eingangstor. Die Isleten ist gemäss kantonalem Richtplan Bestandteil des Tourismusentwicklungsraums Vierwaldstättersee, Bestandteil des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) und liegt in einer Industrie-, Wohn- und Gewerbezone. Aus Sicht des Regierungsrats soll das Gebiet unter Einhaltung der Gesetzgebung gemäss naturräumlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Stärken genutzt und gefördert werden. In einem Positionspapier legten auch die Gemeindebehörden von Seedorf und Isenthal ihre Haltung zum ehemaligen Industriegebiet dar. Sie sehen ein Entwicklungspotenzial, dass derzeit durch die Eigentümerschaft und die involvierten Fachstellen konkretisiert werden muss.

Die Projektthemen

Gruppe 1: Tourismusresort in Isleten Uri – Auswirkungen auf das landschaftliche und touristische Umfeld.
Gruppe 2: Tourismusresort in Isleten Uri – Bestehende und neue touristische Angebote für das Projekt in der Gemeinde Seedorf. Gruppe 3: Tourismusresort in Isleten Uri – Bestehende und neue touristische Angebote für das Projekt in der Gemeinde Isenthal mit Fokus auf Geotourismus als verbindendes Element zwischen Isenthal und Seedorf.
Gruppe 4: Tourismusresort in Isleten Uri – Grundlagen für ein Mobilitätskonzept mit Fokus auf die Besucherlenkung des westlichen Ufers des Urnersees (Raum Seedorf–Bauen–Isenthal). Gruppe 5: Naherholung und Tourismus im Grosstal/Gitschenen – Wintertourismus.
Gruppe 6: Regionale Produkte aus Isenthal und Resort.

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